Chronik des Schuljahres 1997/98

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30 Lehrerinnen und Lehrer begannen das Schuljahr zusammen mit 251 Jungen und 294 Mädchen. Die Leitung der Schule lag weiterhin in den Händen von Rektor W. Schwarz und seinem "Vize" W. Bahr. Bis auf die siebten und achten Klassen waren alle Jahrgangsstufen dreizügig. 

 
September 1997 "Projekt Sprache" - "In den letzten Jahren werden von den Kolleg(inn)en zunehmend deutsch-sprachliche Defizite unserer Schüler(innen) beklagt. Der passive und der aktive deutsche Wortschatz der Jugendlichen sind Veränderungen und auch Verarmungen unterworfen. Die Unsicherheit im Gebrauch elementarer grammatischer Strukturen nimmt zu. Die Aufnahme und Produktion mündlicher und schriftlicher (dargebotener) Texte fallen immer schwerer." (Schwarz) Rektor Schwarz sieht diese Entwicklung nicht allein in der Tatsache begründet, dass fast 40% der Schülerschaft mit einer anderen Sprache als der deutschen aufgewachsen sind. Familienstrukturen und Medienkonsum müssten ebenfalls genannt werden. Die Kuhlo-Realschule reagiert in diesem Jahr mit zusätzlichem Deutschunterricht für die 5. Klassen finanziert aus dem sog. "Zeitbudget".
Oktober 1997 Das Schulprogramm macht weitere Fortschritte, Themen werden gefunden und in ihrer methodisch-didaktischen Einbettung gesehen. Wichtig ist allen - nicht nur der Steuergruppe - , dass dieses sich entwickelnde Schulprogramm für alle verbindlich zu sein hat, für die Lehrer und Schüler wie für die Eltern. 
Januar 1998 Mummert und Partner stehen ins Schulhaus, die Kuhlo-Realschule hat im Rahmen der landesweiten vom MSW in Auftrag gegebenen Untersuchung zur Arbeitszeit der Lehrer das "große Los" gezogen. Das Kollegium hat in den nächsten Monaten sich selbst in seiner zeitlichen Belastung einzuschätzen. Kritisiert wir von den Lehrkräften die mangelnde qualitative Bewertung ihres Arbeitseinsatzes. 
Februar 1998 Die Anmeldungen für das kommende Schuljahr (vier neue 30er Klassen) werden erstmals bestimmt durch den absolut freien Elternwillen. Die bisherigen Gutachten der Grundschulen werden ersetzt durch Empfehlungen, an die sich die Eltern letztendlich nicht halten brauchen. Eine sehr problematische Entwicklung.
April 1998 Das Projekt "Schülerschlichtung" stellt einen Versuch dar, die zunehmenden Konfliktsituationen im schulischen Alltag zu bewältigen. Schüler können sich in Streitfragen an trainierte Mitschüler wenden, die ein Ausgleichsgespräch zwischen den Kontrahenten vermitteln. Diese Streitschlichtung bleibt von den Lehrkräften unbeeinflusst.
Mai 1998 "Konzern Stadt Bielefeld" - ein hehres Wort, ein hochgestecktes Ziel, dessen Umsetzung für die Schulen noch keine klaren Konturen gewinnen konnte. Geht es nur um die Weitergabe der Mangelverwaltung in das Schulhaus selbst?! "Die Realschulen sind die in inneren und äußeren Schulangelegenheiten am schlechtesten ausgerüsteten Schulformen. - Und die Realschulen werden nun noch stärker belastet, weil sie über keine für Verwaltungsarbeiten einsetzbaren Funktionsstellen oder ein vorgeschaltetes Schulamt verfügen." (Schwarz) Noch dazu fehlt den Realschulen in den politischen Gremien eine eigene Repräsentanz, wie sie die Gymnasien z.B. gleich mehrfach vorweisen können.
Mai 1998 Schulfest: Ziel dieser bunten Veranstaltung war die Beschaffung von Geld für den Ersatz des desolaten Schulmobiliars. Alle Klassen trugen dazu bei, dass dieses Fest ein voller Erfolg wurde. Als besondere Attraktion führte die Berufsfeuerwehr eine Rettungsübung durch und "befreite" Personen aus einem brennenden Klassenraum unter Einsatz einer Feuerleiter und einer Hundestaffel. Ausklang in der Aula mit Tanz, Gesang, Theater und Pantomime. Auch mit Blick auf die Finanzen war die Freude groß, 7.700,- DM wurden eingenommen.
Mai 1998 Der Einsatz der 386er Computer hat das Unterrichtsangebot im IT-Bereich erheblich erweitert: neben IKG [Informations- und kommunikationstechnische Grundbildung] laufen Projekte in den Klassen 7 (Textverarbeitung), 8 ( "Die Zelle", Auswertung von Messreihen) und 9 (Dynasis, ein Prognoseprogramm). Mit Beginn des kommenden Schuljahres soll Informatik als viertes Fach im Rahmen der Differenzierung angeboten werden.

 
 

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