Oberbürgermeister Ladebeck bei der feierlichen Eröffnung zu Karl Kuhlo:
Karl Kuhlo wurde im Jahre 1831 als Sohn eines Lehrers in Bielefeld geboren. [...] Als Kuhlo 4 Jahre alt war, zogen seine Eltern nach Soest, wo er nach Abschluß der Schulzeit die Präparande besucht. Wie es üblich war, mußte er anschließend 1 Hilfslehrerjahr ableisten, um sich Vorbewährung zu erarbeiten. Es ist interessant, darüber in einer Schulchronik des Rektors Obermeier folgendes zu lesen: Der Junghilfslehrer in Elberfeld fand eine Schule von 250 Kindern vor, die er allein zu unterrichten hatte. Die Raumverhältnisse waren so, daß es aus Platzmangel keinen Tisch im Schulraum gab. Die Wirkung auf Kuhlo war deprimierend, und er fragte sich: Soll ich bleiben oder nicht? Jedoch sein Pflichtbewußtsein überwand diese Bedenken. Sein Gehalt betrug 120M im Jahr; er teilte mit einem Kollegen ein Dachzimmer. [..] 1862 wurde er zum Rektor ernannt. 1871 kehrte er als Rektor der 1. gehobenen Bürgerschule in seine Heimatstadt Bielefeld zurück. Die Schule befand sich in der Kreuzstraße und wurde besucht von Kindern des mittleren Bürgertums aus der ganzen Stadt, während sonst die Schulbezirke eingeteilt waren. [...] 20 Jahre, von 1878 an, hat Kuhlo außerdem die Gewerbliche Fortbildungsschule II geleitet. [...] Aber Kuhlo war nicht nur Schulmann im engen Sinne, sondern weit darüber hinaus lag ihm die Förderung des Berufsstandes, dem er selbst angehörte, am Herzen. Er war Gründer des Bielefelder Kreis-Lehrer-Vereins. [...] 1873 gründete er den Westfälischen Lehrerverein in Dortmund, dessen 1. Vorsitzender er für lange Jahrzehnte wurde. 1877 wurde ihm die Leitung des Preußischen Lehrerverein übertragen mit dem Ziel, diesen in den Deutschen Lehrerverein zu überführen. Dass alles gehört zum Lebensdienst dieses Mannes.

Und wie sah der neue Rektor seine Aufgabe?
"Die Kuhlo-Realschule wird eine Pflegestätte des deutschen Liedes sein, sich dabei aber stets der großen Verantwortung bewußt bleiben, die ihn in ihrem Pflichtenkreis als Realschule erwächst."